Ensemble Karl Schmidt-Rottluff
Interventionsfläche - Ort des Aufbruchs
Das Ensemble Karl-Schmidt Rottluff mit der Mühle und dem Karl Schmidt-Rottluff Haus wird im Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025 eine zentrale Rolle spielen und ein Festival des Expressionismus ausrichten. Karl Schmidt-Rottluff ist der berühmteste Sohn der Stadt Chemnitz. Bis heute gilt er als der einzige Chemnitzer Künstler von internationalem Rang, dem weltweit Anerkennung widerfahren ist.
Stadtrat beschließt Sanierung des ehemaligen Landhauses Karl Schmidt-Rottluff

Foto: .Heidelmann & Klingebiel Planungsgesellschaft mbH
Die Sanierung des Karl Schmidt-Rottluff Hauses beginnt im Frühjahr 2023. Ziel ist es, das Ensemble bis zum Sommer 2024 denkmalgerecht zu sanieren und die Außenanlagen bis Jahresanfang 2025 fertigzustellen. Die Kommunalbau Chemnitz übernimmt das Bauvorhaben im Auftrag der Stadt Chemnitz. Rund 2,2 Mio. Euro werden dabei investiert, davon sind knapp 1,6 Mio. Euro Eigenmittel der Stadt Chemnitz. 643.000 Euro Fördermittel stammen zu gleichen Teilen vom Landesdenkmalschutz und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.
Die Konzeption und Einrichtung einer Ausstellung sowie den späteren Betrieb verantworten die Kunstsammlungen Chemnitz. Der Empfang der Besucher:innen, mit Ticketing sowie Informationen zum Künstler wird im Eingangsbereich des Elternhauses erfolgen. Zudem wird es einen kleinen Shop geben.
Das Elternhaus des Künstlers ist ein bis heute authentischer Lebensort der Familie des Künstlers geblieben. Mit zahlreichen Medien und Vermittlungsformaten werden künftig die Geschichte des Ortes, der Familie, die Werkentwicklung des Künstlers (Karl Schmidt-Rottluff war Autodidakt) und die Geschichte des Expressionismus in Chemnitz aufgearbeitet.

Foto: Stadt Chemnitz
Die Mühle wird bereits weitgehend saniert und liegt in Verantwortung des Fördervereins Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz e.V.
Stichwort: Karl Schmidt-Rottluff
Er wird 1884 in der elterlichen Mühle, Limbacher Str. 380 in Rottluff geboren. Sein Vater war Müller und er verbringt seine Kindheit und Jugend in der elterlichen Wohnmühle. 1913 verkauft der Vater krankheitsbedingt die Mühle und lässt für die Familie auf dem benachbarten Grundstück, Limbacher Str. 382, ein Landhaus errichten. Der Künstler verbringt in diesem Landhaus meist eine Woche im Oktober und den Jahreswechsel. Nachdem im Herbst 1943 Schmidt-Rottluffs Berliner Atelier und Wohnung durch einen Bombenangriff vollständig zerstört werden, zieht der Künstler mit seiner Frau Emy in das Landhaus in Chemnitz und wartet hier das Kriegsende ab. Hier erleben beide die Bedrohungen des II. Weltkrieges und die Wirren der Nachkriegszeit. Unmittelbar nach dem II. Weltkrieg im Jahr 1946 widmet die Stadt Chemnitz Karl Schmidt-Rottluff eine ihrer ersten großen Ausstellungen.