Stolpersteinverlegung am 18. und 19. Oktober 2011
15 Stolpersteine an zehn Orten in Chemnitz wurden am 18. und 19. Oktober 2011 verlegt:
Horststraße 10a
Max Schindler (Jahrgang 1880), wurde während des Novemberpogroms 1938 von den Nationalsozialisten verhaftet und in sogenannte „Schutzhaft“ genommen, er starb am 2. Dezember 1938 im Konzentrationslager Buchenwald
Eulitzstraße 15, historisch (heute: Fußweg Eulitzstraße 7-17)
Familie Pfifferling, Karl Pfifferling und seine Frau Elsa Pfifferling geborene Friedrich (beide Jahrgang 1890): beide wurden im Mai 1942 deportiert und im Ghetto Belzyce bei Lublin ermordet
Sohn Edgar Pfifferling (Jahrgang 1917): wurde 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Zwei Töchter konnten 1939 aus Deutschland emigrieren.
Germaniastraße 4, historisch (heute: Rudolf-Breitscheidstraße/Ecke Kanzlerstraße)
Kapellmeister Erich Kohnke (Jahrgang 1900): Er flüchtete vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten 1938 nach Holland, wurde im sogenannten Durchgangslager (KZ-Sammellager) Westerbork interniert, 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und hier am 23. September 1943 ermordet.
Antonplatz 15 (heute: Käthe-Kollwitz-Str./Fußweg Richtung Brückenstr.)
Foto: Stadt Chemnitz
Am Antonplatz befand sich von 1940 bis 1943 das Jüdische Altersheim. Mit dem Stein wird an den kaufmännischen Vertreter Hermann Rosenthal, Jahrgang 1879, erinnert, der im Mai 1942 in das Ghetto Belzyce verschleppt und dort ermordet wurde.
Brauhausstraße 1, historisch (heute: Fußweg Brauhausstraße/Moritzstraße)
Elsa Hartmann (Jahrgang 1885), Grete Hartmann (Jahrgang 1883) und Nani Hartmann (Jahrgang 1879): Die Schwestern wurden im Mai 1942 deportiert und im Ghetto Belzyce ermordet. Für ihren im Februar 1941 im Konzentrationslager Dachau ermordeten Bruder Hans Hartmann war bereits im Juni 2010 ein Stolperstein verlegt
Zschopauer Straße, historisch (heute: Fußweg gegenüber Einmündung Ritterstraße)
Hirsch Leib Elstein (Jahrgang 1889): Er flüchtete vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten 1939 nach Belgien, wurde in Mechelen interniert, 1942 deportiert und am 30. September 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Senefelder Straße 12
Israel Miller (Jahrgang 1886): Er wurde 1936 wegen so genannter Rassenschande verhaftet und in das Zuchthaus Waldheim gebracht. Nach seiner Entlassung wurde er 1939 des Landes verwiesen und 1942 in Lublin ermordet.
Kreherstraße 75
Albert Hähnel (Jahrgang 1903): Der antifaschistische Widerstandskämpfer wurde von den Nationalsozialisten mehrfach verhaftet, zuletzt 1944 von der Gestapo Chemnitz und am 27. März 1945 in Neukirchen erschossen.
Hofer Straße 4
Elisabeth Voigt (Jahrgang 1887): Aufgrund ihrer Erkrankung wurde Elisabeth Voigt 1929 in die Heil- und Pflegeanstalt Zschadrass eingewiesen. Von dort wurde sie am 15. August 1940 in eine der NS-Tötungsanstalten, nach Pirna-Sonnenstein gebracht und hier noch am selben Tag bei der „Aktion T4“ ermordet.
Fürstenstraße 12
Moritz Zudkowitz (Jahrgang 1891) und seine Frau Masza Zudkowitz, geborene Malinski (Jahrgang 1897): Die Eheleute, die die polnische Staatsangehörigkeit besaßen, wurden Ende Oktober 1938 während einer landesweiten Aktion nach Polen ausgewiesen und 1942 im Vernichtungslager Chelmno (Kulmhof) ermordet.