Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit
Gemeinsame Bewerbung: Leipzig, Plauen und Chemnitz unterzeichnen Absichtserklärung zur Zusammenarbeit

Die Städte Plauen, Chemnitz und Leipzig wollen bei der Bewerbung um das Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit und bei der Ausrichtung der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten die Oberbürgermeister der drei Städte Steffen Zenner, Sven Schulze und Burkhard Jung.
Leipzig und Plauen hatten im Juni 2022 vereinbart, sich gemeinsam für Sachsen um das Zukunftszentrum zu bewerben. Chemnitz ist Europäische Kulturhauptstadt 2025, gegenwärtig laufen dafür die Programmvorbereitungen.
Die drei Stadtoberhäupter teilen die Überzeugung, dass Sachsen wesentliche Impulse für das Verständnis und die Vermittlung der schwierigen politischen, sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Transformationsprozesse seit 1989 in Ostdeutschland, Mittel- und Osteuropa sowie weltweit geben kann und dadurch der ideale Standort des Zukunftszentrums ist. Dafür spricht auch ihr großes regionales, nationales und internationales Netzwerk von Partnereinrichtungen aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Chemnitz wird als Partnerstandort in das Konzept des Zukunftszentrums integriert. Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis soll als historischer Ort Berücksichtigung im Konzept finden.
"C the Unseen" - Historisches Ereignis durch Menschen sichtbar machen

Sven Schulze, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz: „C the Unseen‘ war das zentrale Thema unserer Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025. Damit haben wir die europäische Jury überzeugt und den Titel geholt. Das Ungesehene zu sehen hat für mich eine besondere Bedeutung. Nicht nur in Chemnitz steckt dieses Potential, sondern eben auch in Leipzig und Plauen. Daher ist es mir umso wichtiger, die Bewerbung dieser beiden Städte für das Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit zu unterstützen. Es ist ein historisches Ereignis, das das Ungesehene – nämlich die Menschen – sichtbar macht. Denn die Menschen sind es, die eine Stadt und deren Miteinander prägen. Besonders freue ich mich, dass als Außenstandort des Zukunftszentrums der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis seinen Platz in der Bewerbung findet. Dieser ist ein beispielloser Ort der Transformation seit dem 19. Jahrhundert – von der königlich-sächsischen Gefangenenanstalt über die Haftanstalt während des NS-Regimes bis hin zum Gefängnis der sowjetischen Besatzungszone und der DDR-Behörden. Er ist ein unverzichtbarer Bestandteil der sächsischen Erinnerungskultur und trägt ebenfalls dazu bei, das Ungesehene sichtbar zu machen.“
Stichwort: Zukunftszentrum
Die Stadt Leipzig hat sich gemeinsam mit der Stadt Plauen für Sachsen um das vom Bundestag beschlossene „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ beworben. Chemnitz ist ein Partnerstandort.
Laut Bundesregierung soll das Zentrum eine Einrichtung werden, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kultur sowie Bürgerinnen und Bürgern vernetzt agiert und unter einem Dach einen wissenschaftlichen Bereich (Institut), einen Kulturbereich (Galerie) und einen Dialog- und Begegnungsbereich vereint.
Die Entscheidung über den Standort des Zukunftszentrums trifft die Bundesregierung bis Anfang 2023. Der Bau soll bis 2028 errichtet werden. Der Bund wird dafür einen dreistelligen Millionenbetrag investieren und das Zukunftszentrum jährlich mit etwa 40 Millionen Euro finanzieren.
Weitere Informationen
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag geschlossenen Haushalts.
Chemnitz präsentiert sich als Teil des Zukunftszentrums
Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky hat am 19. Oktober bei einem parlamentarischen Abend in der Landesvertretung des Freistaates Sachsen in Berlin den Beitrag der Stadt Chemnitz als Teil der Bewerbung von Leipzig und Plauen um das Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit vorgestellt. Unter den rund 150 Gästen fanden sich Vertreter aus Politik und Gesellschaft, darunter auch von Botschaften in der Bundeshauptstadt.

Foto: Sächsische Staatskanzlei

Foto: Sächsische Staatskanzlei
Die Bürgermeisterin stellte dabei unter anderem das Konzept für die Europa-Garage im Garagencampus Chemnitz (Zwickauer Straße) vor. An diesem Ort ist Europa eingeladen, die großen europäischen Themen zu verhandeln und zu bearbeiten, Netzwerke zu entwickeln und damit Zukunft zu gestalten. Der Campus ist eine der großen Interventionsflächen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Darüber hinaus soll der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis als historischer Ort Berücksichtigung im Konzept des Zukunftszentrums in Chemnitz finden.